Als Beitrag zur diesjährigen Biennale Paradise lost? – Von der Bedrohung der Natur zeigt die Deutsche Bank als Partner der Berliner Philharmoniker aus ihrer Sammlung sieben Arbeiten aus der Serie Sandstars des mexikanischen Künstlers Gabriel Orozco im Green Room der Philharmonie.
Die Serie entstand 2012 als Auftragsarbeit für Orozcos Ausstellung Asterisms im Deutsche Guggenheim, Berlin. Die gerasterten Fotografien zeigen Treibgut, das der Künstler an der Küste des mexikanischen Naturschutzgebietes Isla Arena gefunden hat. Der Strand ist gleichzeitig Paarungsgebiet für Wale, Walfriedhof und Industriebrache. Aus dem gefundenen Müll – darunter Glasflaschen, Glühbirnen, Bojen, Werkzeuge und Ruder – schuf er eine große skulpturale Installation.
Orozco sortierte die verschiedenen Objekte nach Material, Farbe und Größe und ordnete sie zunächst vor Ort am mexikanischen Strand an. Die begleitenden, später im Studio aufgenommenen Fotoarbeiten dokumentieren diese Objektgruppen systematisch. Das Ergebnis kann als Zivilisationskritik, als poetische Topografie oder als archäologische Annäherung an das Material gelesen werden. Viele der Objekte sind so stark verwittert, dass sie wie Muscheln oder Knochen aussehen und unklar ist, ob sie organisch oder künstlich sind. Orozco hinterfragt die Grenzen zwischen Natur und Zivilisation und suggeriert eine vergangene Menschheit, die sich nur noch über ihre Hinterlassenschaften rekonstruieren lässt. Gleichzeitig reflektiert er Ordnungssysteme und Typologien – Zusammenhänge, mit denen wir versuchen, die Natur und den Kosmos zu verstehen wie zu deuten.
Gabriel Orozco (*1962) wuchs in Mexico City auf. Schon früh interessierte er sich für den Muralismus, die Fotografie und die politische Literatur der 1960er und 1970er Jahre. Er studierte Kunst in Mexico City und Madrid. Sein multimediales Werk verbindet Zeichnung, Fotografie, Skulptur, Installation und Malerei und wurde in zahlreichen internationalen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt. 2009 widmete ihm das Museum of Modern Art in New York eine Retrospektive, die auch im Kunstmuseum Basel, im Centre Pompidou, Paris, und in der Tate Modern, London, zu sehen war. Orozco nahm mehrfach an der Biennale von Venedig (2017, 2005, 2003, 1993) und an der documenta (2002, 1997) teil. Die Auftragsarbeit Asterisms wurde nach der Premiere im Deutsche Guggenheim, Berlin (2012), und im Guggenheim Museum, New York, präsentiert. Gabriel Orozco lebt und arbeitet in Tokio und Mexico City.
Eintritt: frei.
Dauer: ca. 20 Minuten
Treffpunkt: Besucher*innen mit Konzertkarten treffen sich kurz vor Führungsbeginn am Eingang des Green Rooms im Foyer des Großen Saals. Kunstinteressierte ohne Konzertkarten werden um 19 Uhr bzw. 18 Uhr am Künstlereingang – Ecke Publikumseingang Potsdamer Straße – abgeholt und nach der Führung wieder nach draußen begleitet.
Besuch ohne Führung: Zusätzlich zu den ausgewählten Führungsterminen (siehe weiter unten) können Sie die Ausstellung im Rahmen von Konzerten der Berliner Philharmoniker (im Großen Saal) besuchen. Ab eine Stunde vor dem Konzert und in der Pause erhalten Sie mit einem gültigen Konzertticket kostenlosen Zugang.
Sa 12. Oktober 2024, 18.15 Uhr
Do 13. Februar 2025 und Fr 14. Februar 2025 19.15 Uhr
Do 20. Februar 2025 und Fr 21. Februar 2025 19.15 Uhr
Do 27. Februar 2025 und Sa 1. März 2025 19.15 Uhr bzw. 18.15 Uhr
Sa 07. Juni 2025 18.15 Uhr