Musikfest Berlin
Info
Er trat im Zirkus auf, wurde als Pianist gefeiert, war Zwangsarbeiter unter Stalin – das Leben von György Cziffra war voller Erfolge und Tragödien. Peter Eötvös schildert in seinem Klavierkonzert Cziffra Psodia radikal und anrührend die Biografie seines ungarischen Landsmanns. Solist dieser Aufführung ist Pierre-Laurent Aimard, Jonathan Nott dirigiert. In die frühe amerikanische Moderne führt Charles Ives’ Vierte Symphonie: eine visionäre Collage aus Hymnen, Märschen und Fugen, die grundlegende Fragen des Seins thematisiert. All das wird von einem gewaltigen Orchester mit Klavier und Chor umgesetzt.
Die Berliner Philharmoniker, Jonathan Nott und Pierre-Laurent Aimard widmen diese Konzerte dem Andenken an Peter Eötvös (1944–2024).
Besetzung
Berliner Philharmoniker
Jonathan Nott Dirigent
Pierre-Laurent Aimard Klavier
Gregor A. Mayrhofer Co-Dirigent
Ernst Senff Chor Berlin
Steffen Schubert Choreinstudierung
Programm
Missy Mazzoli
Orpheus Undone
Peter Eötvös
Cziffra Psodia für Klavier und Orchester (Deutsche Erstaufführung)
Pierre-Laurent Aimard Klavier
Pause
Charles Ives
Symphonie Nr. 4
Pierre-Laurent Aimard Klavier, Gregor A. Mayrhofer Co-Dirigent, Ernst Senff Chor Berlin, Steffen Schubert Choreinstudierung
Serviceinformationen
In Kooperation mit Berliner Festspiele
Großer Saal
22 bis 71 €
Konzerteinführung
18.15 Uhr
Abo N: Konzerte mit den Berliner Philharmonikern
Großer Saal
22 bis 71 €
Konzerteinführung
18.15 Uhr
Abo C: Konzerte mit den Berliner Philharmonikern
Im März dieses Jahres ist der Komponist und Dirigent Peter Eötvös im Alter von 80 Jahren gestorben. Mit der deutschen Erstaufführung seines Klavierkonzertes Cziffra Psodia ehren die Berliner Philharmoniker einen leidenschaftlichen Musiker, der dem Orchester über Jahrzehnte hinweg verbunden war.
Bei Proben erlebt man Jonathan Nott mit klaren Gesten und Bildern seine musikalischen Vorstellungen vermitteln. Dabei wird intensiv gearbeitet und an jeder melodischen und rhythmischen Phrase gefeilt, wobei Nott immer wieder Neues entdeckt: ein nie endender Prozess. Der bei Birmingham geborene Brite, der Musikwissenschaft in Cambridge, Gesang und Flöte in Manchester sowie Dirigieren in London studierte, ist für seine energiegeladenen und transparenten Interpretationen bekannt: »Durchgehende Logik und klare Strukturen« sind ihm ebenso wichtig wie manchen Orchesterklang vom »Fett und Schmalz« der Aufführungshistorie zu befreien.
Seinen Ursprung dürfte dieser Ansatz in Notts jahrzehntelanger Auseinandersetzung mit der musikalischen Moderne haben. Er war Leiter des von Pierre Boulez in Paris gegründeten Ensemble intercontemporain und Chefdirigent der Bamberger Symphoniker, mit denen er Werke von Jörg Widmann, Wolfgang Rihm und Mark-Anthony Turnage uraufführte. Man könne das Ohr trainieren, um die ungewohnten »Frequenzmischungen« der Gegenwartsmusik »zu genießen«, so der international gefragte Dirigent. Jonathan Nott ist Musikdirektor des Tokyo Symphony Orchestra, Chefdirigent und Musikdirektor des Orchestre de la Suisse Romande sowie Erster Dirigent und künstlerischer Berater der Jungen Deutschen Philharmonie. Als Gast arbeitet er außerdem regelmäßig mit den weltweit führenden Symphonieorchestern zusammen und steht seit 2001 regelmäßig am Pult der Berliner Philharmoniker.
Als »Lichtgestalt und internationale Schlüsselfigur im Musikleben unserer Zeit« wurde Pierre-Laurent Aimard bezeichnet, als ihm 2017 der renommierte Ernst von Siemens Musikpreis verliehen wurde – für »ein Leben im Dienste der Musik«. Er sei ein Pianist »des Lichts und der Farben, der alles, was er spielt, klar und lebendig werden lässt«, hieß es in der Begründung. Im Alter von 19 Jahren wurde er von Pierre Boulez zum ersten Solopianisten des Ensemble intercontemporain ernannt, dem er 18 Jahre lang verbunden blieb.
In dieser Zeit wirkte er an zahlreichen Uraufführungen mit und begründete seinen Ruf als einer der »führenden Interpreten« (Olivier Messiaen) der Gegenwartsmusik. Aber auch das Repertoire des Barock, der Klassik und Romantik ist für den Musiker von großer Bedeutung, wie seine Maßstäbe setzenden Einspielungen von Bach, Mozart und Liszt belegen. Er arbeitete eng mit zahlreichen bedeutenden Komponisten zusammen, darunter György Ligeti, dessen gesamtes Klavierwerk er eingespielt hat. Pierre-Laurent Aimard konzertiert weltweit unter der Leitung von Dirigenten wie Esa-Pekka Salonen, Sir Simon Rattle und Vladimir Jurowski und war als Kurator, Solist und Dirigent an Häusern wie der Carnegie Hall und dem Lincoln Center in New York, dem Wiener Konzerthaus, der Alten Oper in Frankfurt, der Cité de la Musique in Paris und dem Southbank Centre in London tätig. Seit Jahr 2000 verbindet Pierre-Laurent Aimard eine enge Zusammenarbeit mit den Berliner Philharmonikern.
1967 vom Chordirektor der Städtischen Oper Berlin, Ernst Senff, als Kammerchor an der Hochschule für Musik Berlin gegründet, hat sich der halbprofessionelle Ernst Senff Chor zu einem großen Konzertchor entwickelt. Seit vielen Jahren wird das Ensemble nicht nur von den großen Berliner Orchestern angefragt, sondern auch von Klangkörpern wie dem Gewandhausorchester Leipzig, der Staatskapelle Halle und dem European Youth Orchestra, und wirkt bei Konzerten, Rundfunk- und CD-Produktionen mit.
In Zusammenarbeit mit verschiedenen Orchestern, darunter auch die Berliner Philharmoniker, und unter der Leitung von Dirigenten wie James Levine, Claudio Abbado, Daniel Barenboim, Sir Simon Rattle und anderen, hat der Ernst Senff Chor zahlreiche, zum Teil preisgekrönte Aufnahmen vorgelegt. Sein Repertoire reicht vom 17. bis zum 21. Jahrhundert, die Besetzungsstärke variiert je nach Anforderung zwischen 20 und 120 Sängerinnen und Sängern. Mit den Chören der Komischen Oper und der Deutschen Oper Berlin, die häufig durch Mitglieder des Ernst Senff Chores verstärkt werden, besteht eine enge Kooperation. Konzertreisen führten den seit 2009 von Steffen Schubert geleiteten Klangkörper in zahlreiche deutsche Städte sowie nach Österreich, Spanien und Israel.
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