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Start einer neuen Reihe von Kurzprogrammen mit den Berliner Philharmonikern! Unter dem Motto Ausklang laden wir Sie dreimal in dieser Saison zum Freitagskonzert ein. Ohne viel Drumherum, ohne Pause, ganz konzentriert auf ein einzelnes großes Werk der Orchestermusik. Danach geht es im Foyer weiter, mit einem Get-together inklusive Freigetränk. In der ersten Folge der Reihe präsentieren wir das Klavierkonzert von Ferruccio Busoni, das ein pianistisches Feuerwerk entfesselt und sich am Ende durch den Auftritt eines Männerchors ins Gigantische steigert. Sakari Oramo dirigiert, Kirill Gerstein ist am Klavier dabei.
Besetzung
Berliner Philharmoniker
Sakari Oramo Dirigent
Kirill Gerstein Klavier
Herren des Rundfunkchors Berlin
Andrea Thilo Moderation
Programm
Ferruccio Busoni
Konzert für Klavier und Orchester mit Männerchor C-Dur op. 39
Serviceinformationen
Im Anschluss an das Konzert laden wir Sie zu einem Get-together ins Foyer ein, mit Live-Musik und Interviews. Im Preis Ihres Tickets ist ein Freigetränk enthalten.
Großer Saal
20 bis 49 €
Noch nie etwas von der Gattung des Klavierkonzerts mit Männerchor gehört? Kein Wunder, denn der italienisch-deutsche Komponist Ferruccio Busoni schuf damit zwischen 1902 und 1904 ein absolutes Unikat. Busoni, der einen Großteil seines Lebens in Berlin verbrachte, war ein gefeierter Pianist. Was er auch war: Komponist, Pädagoge, Dirigent, Bearbeiter, Schriftsteller und Wissenschaftler. So, wie er viele Leben in einem führte, komponierte er auch: allumfassend und oft im XXL-Format.
Der Pianist, Pädagoge und Komponist Ferruccio Busoni ist eine in der Musikgeschichte einzigartige Erscheinung. Sein Werk bietet eine faszinierende Verbindung aus Originalität und Tiefe, Intellekt und Herz, italienischer Romantik und deutscher Musiktradition – und fristet dennoch im heutigen Konzertleben ein Schattendasein. Die Gründe dafür sind vielfältig.
Er setzt »fieberhafte Energien« frei (BBC Music Magazine) und präsentiert seinem Publikum Interpretationen, die »wirklich unter die Haut« gehen (The Telegraph). »Die besondere Intensität des Orchesterspiels«, so Sakari Oramo, »entsteht in den Proben, sie kommt aus der Atmosphäre, die man gemeinsam schafft.« Die Berliner Philharmoniker, so der finnische Dirigent weiter, hätten »so viel Energie«, die man »nur noch dorthin lenken muss, wo es die Musik es verlangt. An manchen Stellen nimmt man Energie raus, an anderen steckt man mehr hinein. Es ist ein Balanceakt.«
Der in Helsinki geborene Oramo begann seine musikalische Laufbahn als Konzertmeister des Finnischen Radio Symphonieorchesters. Danach studierte er Dirigieren bei dem berühmten Dirigenten und Pädagogen Jorma Panula an der Sibelius-Akademie – und wurde 1998 Nachfolger von Sir Simon Rattle beim City of Birmingham Symphony Orchestra, das mit großem Erfolg einen Neuanfang wagte: »Damals war ich noch absolut unerfahren. Ich hatte noch nie mit einem solchen Ensemble gearbeitet«, sagt Oramo rückblickend. Heute leitet Sakari Oramo das Königliche Philharmonische Orchester Stockholm und das BBC Symphony Orchestra. Er ist dem Finnischen Radio Symphonieorchester weiterhin als Ehrendirigent verbunden und gastiert weltweit bei renommierten Orchestern. Bei den Berliner Philharmonikern debütierte er 2001.
Kirill Gersteins Markenzeichen ist sein transparentes, schwereloses Spiel selbst in den wuchtigsten Passagen. Bei ihm wirkt alles entspannt und selbstverständlich, gleichzeitig scheint jeder Ton perfekt platziert. Dabei denkt der gebürtige Russe durch und durch kammermusikalisch. Egal, ob er als Solist mit einem Orchester auftritt, Teil eines Ensembles ist oder einen Soloabend gibt. Kirill Gersteins Karriere begann im Jahr 2000 mit seinem Konzertdebüt beim Tonhalle-Orchester Zürich, 2001 gewann er den Internationalen Arthur Rubinstein Wettbewerb in Tel Aviv, im Jahr darauf wurde er mit dem Gilmore Young Artist Award ausgezeichnet, es folgten umjubelte Debüts unter anderem bei der Staatskapelle Dresden, den Münchner und den Wiener Philharmonikern sowie 2016 bei den Berliner Philharmonikern.
Als Sohn eines Mathematiklehrers und einer Musiklehrerin wuchs er in zwei musikalischen Welten auf: Anfangs interessierte ihn vor allem der Jazz, doch letztlich entschied er sich für die klassische Musik und studierte bei Solomon Mikowsky in New York und bei Dmitri Baschkirow in Madrid. Die Auseinandersetzung mit dem Jazz sieht er als wichtigen Baustein seiner künstlerischen Entwicklung: »Ich habe gelernt, dass Musik mehr ist als die schwarzen Punkte auf dem Papier. Meine Erfahrungen mit dem Improvisieren und dem Timing im Jazz beeinflussen in gewisser Weise die Art, wie ich Klassik spiele.«
Brillant, flexibel, transparent, wandlungsfähig, präzise – so beschreiben Kritiker den Klang des Rundfunkchors Berlin. »Es gibt wohl keinen anderen Chor, der so viel Verschiedenes so gut macht und der sich mit so einem breiten Repertoire und so unterschiedlichen Formaten beschäftigen kann«, sagt Gijs Leenaars, seit der Saison 2015/16 Chefdirigent und künstlerischer Leiter. Die Programme reichen dabei von großer Chorsymphonik über A-cappella-Konzerte bis hin zu interdisziplinären Projekten, die das klassische Konzertformat aufbrechen und Chormusik neu erlebbar machen. In »Mitsingkonzerten« lädt er immer wieder begeisterte Laien zum gemeinsamen Musizieren ein. Sein herausragendes Können und seine Vielseitigkeit machen den 1925 gegründeten Rundfunkchor Berlin zum Partner bedeutender Orchester und Dirigenten.
Mit den Berliner Philharmonikern tritt der Rundfunkchor Berlin seit Anfang der 1990er-Jahre regelmäßig auf und wirkte bei Aufführungen von Antonín Dvořáks Stabat mater, Giuseppe Verdis Messa da Requiem, Berlioz’ Romeo und Julia oder György Ligetis Requiem mit. Zu den gemeinsamen szenischen Projekten gehören die berühmten Aufführungen der Matthäus- und der Johannes-Passion von Johann Sebastian Bach mit Sir Simon Rattle und Regisseur Peter Sellars. Auch unter Chefdirigent Kirill Petrenko wird die Zusammenarbeit fortgesetzt, so beispielsweise in Felix Mendelssohns Oratorium Elias, in Arnold Schönbergs Oratorium Die Jakobsleiter und in Richard Strauss’ Elektra.
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Anfahrt zur Philharmonie Berlin
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