Philharmonisches Streichquartett | Bild: Peter Adamik

Konzertinformationen


Info

Das Streichquintett F-Dur ist das einzige große kammermusikalische Werk Anton Bruckners, dessen 200. Geburtstag 2024 gefeiert wird. Das Philharmonische Streichquartett und Amihai Grosz, Solobratscher der Berliner Philharmoniker, stellen es Ihnen vor. Zur Eröffnung des Abends erklingt das von wienerischem Lebensgefühl durchzogene Zweite Streichquartett Erich Wolfgang Korngolds. Eine Konstante in den Konzerten der Philharmonischen Kammermusik ist in dieser Saison unser Composer in Residence Wolfgang Rihm. Hier hören Sie sein dunkles, feingesponnenes Grave, entstanden in Gedenken an den Bratschisten Thomas Kakuska. 


Besetzung

Philharmonisches Streichquartett:
Dorian Xhoxhi Violine
Helena Madoka Berg Violine
Tobias Reifland Viola (anstelle von Naoko Shimizu)
Christoph Heesch Violoncello

Amihai Grosz Viola


Programm

Wolfgang Rihm
Grave für Streichquartett

Erich Wolfgang Korngold
Streichquartett Nr. 2 Es-Dur op. 26

Pause

Anton Bruckner
Streichquintett F-Dur

Amihai Grosz Viola



Kammermusiksaal

11 bis 29 €

Konzerteinführung
19.30 Uhr

Abo Q: Philharmonische Kammermusik

Bild: Stefan Höderath

»Musik ist immer menschlich«
Composer in Residence Wolfgang Rihm im Video-Interview

Video: Tobias Möller / Adam Janisch

Der Überflieger
Erich Wolfgang Korngold und die Berliner Philharmoniker 

Erich Wolfgang Korngold 1912; in diesem Jahr führten die Berliner Philharmoniker erstmals ein Werk des Komponisten auf. | Bild: Bain, Public domain, via Wikimedia Commons

Als die Berliner Philharmoniker zum ersten Mal ein Werk von Erich Wolfgang Korngold aufführten, war er noch ein Teenager. Vor allem als Opernkomponist legte der jüdische Komponist eine steile Karriere in Europa hin. Diese nahm ein jähes Ende, als das NS-Regime die Macht erlangte. Doch der Aufstieg von Korngold war noch nicht zu Ende …


Biographien

Das Philharmonische Streichquartett 

Das Philharmonische Streichquartett repräsentiert die junge Musikergeneration der Berliner Philharmoniker: kosmopolitisch, vielseitig und künstlerisch passioniert. Mit der 2018 gegründeten Formation setzen seine Mitglieder die Tradition der philharmonischen Ensembles fort, Kammermusik auf höchstem Niveau zu präsentieren. Ihr Ziel ist es, die Klang- und Spielkultur des Orchesters auch in kammermusikalischer Besetzung mit Hingabe und größter Virtuosität zu realisieren. 

Die Violinen sind mit der Berlinerin Helena Madoka Berg und dem aus Tirana stammenden Dorian Xhoxhi besetzt. Am Pult der Bratsche sitzt die Japanerin Naoko Shimizu, für die im heutigen Konzert Tobias Reifland einspringt. Einziger Nicht-Philharmoniker ist Christoph Heesch, der als einer der vielversprechendsten Nachwuchs-Cellisten gilt und mit seinem solistischen wie kammermusikalischen Können Erfolge feiert. Sein öffentliches Debüt gab das Ensemble 2019 bei einem Lunchkonzert in der Philharmonie Berlin. Im März 2022 veröffentlichte das Quartett seine erste Einspielung mit Werken von Josef Suk und Antonín Dvořák. Außerdem wirkt es regelmäßig bei den Osterfestspielen in Baden-Baden mit. Das Repertoire des Streichquartetts, das von der Klassik bis zur Neuen Musik reicht, beeindruckt vor allem durch Vielseitigkeit. Entsprechend hat sich das Ensemble berühmte Worte Mozarts zu seinem Wahlspruch erkoren: »… denn wir lieben, uns mit allen möglichen Meistern zu unterhalten – mit alten und modernen.«


Amihai Grosz

»Für mich ist Musik wichtig, weil ich dabei die reale Welt vergesse«, erzählt der langjährige Erste Solobratschist der Berliner Philharmoniker. »Ich erlebe einen Moment, in dem ich woanders bin und eine Energie erzeuge, die ich mit anderen teilen kann.« Grosz, der mit elf Jahren von der Geige zur Viola wechselte, studierte bei David Chen an der Jerusalem Academy of Music, bei Tabea Zimmermann an der Hochschule für Musik »Hanns Eisler« Berlin und bei Haim Taub am Keshet Eilon Music Center. Frühzeitig erhielt er verschiedene Stipendien und Preise, war Mitglied der Young Musicians Group des Jerusalem Music Center und spielte viele Jahre im berühmten Jerusalem Quartet. 

2010 wurde Grosz dann Mitglied der Berliner Philharmoniker, was einem Sprung ins kalte Wasser gleichkam: »Ich kannte das nicht, ich war zuvor in keinem anderen Orchester gewesen. Und jetzt diese herrliche Musik zum Leben zu erwecken, mit diesem starken Gemeinschaftsgefühl – das ist magisch. Ich bin stolz darauf, zu diesem Orchester zu gehören. Denn es ist wie eine unglaubliche Naturgewalt.« Zudem ist Amihai Grosz ein leidenschaftlicher Kammermusiker und ein gefragter Solist nicht nur der Berliner Philharmoniker, der mit Dirigenten wie Zubin Mehta, Tugan Sokhiev, Klaus Mäkelä, Daniel Barenboim oder Sir Simon Rattle zusammengearbeitet hat.