Konzertinformationen


Info

1933 gehörten dem damaligen Berliner Philharmonischen Orchester vier jüdische Musiker an: der Erste Konzertmeister Szymon Goldberg, der Erste Geiger Gilbert Back sowie die beiden Solocellisten Nicolai Graudan und Joseph Schuster. Sie wurden aufgrund ihrer Herkunft und ihres Glaubens systematisch ausgegrenzt und zur Emigration gezwungen. Die Berliner Philharmoniker erinnern an ihre jüdischen Mitglieder – mit der Verlegung von vier Stolpersteinen vor der Philharmonie Berlin und einem anschließenden Gedenkkonzert im Kammermusiksaal. 

Im Konzert stellt Moderatorin Shelly Kupferberg die Schicksale und künstlerische Bedeutung der vier Musiker vor. Mitglieder der Berliner Philharmoniker ehren sie unter anderem mit Musik von Johann Sebastian Bach sowie Werken von Erwin Schulhoff und Felix Mendelssohn Bartholdy, zwei Komponisten, deren Musik während der NS-Zeit verboten war.

Die Stolpersteinverlegung ist öffentlich, das Konzert kann mit einer Spende von mindestens 5 Euro zugunsten der Margot Friedländer Stiftung besucht werden.


Besetzung

Krzysztof Polonek Violine
Ludwig Quandt Violoncello
Varian Fry Quartett:
Marlene Ito Violine
Christoph von der Nahmer Violine
Martin von der Nahmer Viola
Knut Weber Violoncello

Shelly Kupferberg Moderation


Programm

15 Uhr: Öffentliche Stolpersteinverlegung 
Vor dem Eingang der Philharmonie Berlin in Richtung Potsdamer Straße werden vier Stolpersteine durch den Künstler Gunter Demnig verlegt.


16 Uhr: Gedenkkonzert
Vorstellung der vertriebenen jüdischen Musiker Szymon Goldberg, Gilbert Back, Nicolai Graudan und Joseph Schuster durch Moderatorin Shelly Kupferberg

Johann Sebastian Bach
Partita Nr. 2 c-Moll BWV 826: 4. Satz Sarabande
Sonate für Violine solo Nr. 2 a-Moll BWV 1003: 3. Satz Andante
Krzysztof Polonek

Suite Nr. 1 für Violoncello solo G-Dur BWV 1007: 1. Satz Prélude
Suite Nr. 6 für Violoncello solo D-Dur BWV 1012: 2. Satz Allemande
Ludwig Quandt

Pause

Erwin Schulhoff
Fünf Stücke für Streichquartett

Felix Mendelssohn Bartholdy
Streichquartett D-Dur op. 44 Nr. 1
Varian Fry Quartett


Serviceinformationen

Eintritt ab 5 Euro. Der Erlös kommt der Margot Friedländer Stiftung zugute. Höhere Beiträge können über margot-friedlaender-stiftung.de gespendet werden.



Kammermusiksaal

Das Philharmonische Streichquartett um 1930, v.l.n.r: Reinhard Wolf, Bratsche, Szymon Goldberg, Violine und Primarius, Nicolai Graudan, Violoncello, Gilbert Back, Violine | Bild: Archiv Berliner Philharmoniker