Frau im weißen T-Shirt schaut in die Kamera
Marion Cotillard | Bild: Eliott Bliss
Alan Gilbert
Alan Gilbert | Bild: Peter Hundert

    Konzertinformationen


    Info

    Die Angeklagte ist eine Nationalheldin, das Gerichtsverfahren eine Farce. In Arthur Honeggers Oratorium Jeanne d’Arc au bûcher blickt Johanna von Orléans während eines Schauprozesses, bei dem sie zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt wird, auf ihr Leben, ihre Visionen und Erfolge zurück. Das Werk ist ein anrührendes Drama und gleichzeitig eine entlarvende Parabel auf Korruption und Machtmissbrauch. Honegger verbindet hier unterschiedliche musikalische Stile, vom Choral bis zum jazzigen Music-Hall-Sound, zu einem mitreißenden Klanggemälde. Dirigent des Abends ist Alan Gilbert. Als Sprecherin ist die Schauspielerin und Oscar-Preisträgerin Marion Cotillard zu erleben.


    Besetzung

    Berliner Philharmoniker
    Alan Gilbert Dirigent
    Marion Cotillard Sprecherin (Jeanne d’Arc)
    Eric Génovèse Sprecher (Frère Dominique)
    Christian Gonon Sprecher
    Elsa Benoit Sopran (La Vierge)
    Adèle Charvet Mezzosopran (Marguerite)
    Anna Kissjudit Alt (Catherine)
    Valentyn Dytiuk Tenor (Porcus, Eine Stimme, Herault 1, Der Geistliche)
    Alex Rosen Bass (Eine Stimme, Herault 2, Ein Bauer)
    Vokalhelden Kinderchor
    MDR-Rundfunkchor
    Côme de Bellescize Regie
    Vony Sarfati Produktionsleitung
    Colombe Lauriot Prévost Kostüme, Bühne und Requisiten
    Thomas Costerg Lichtdesign


    Programm

    Arthur Honegger
    Jeanne d'Arc au bûcher, dramatisches Oratorium



    Großer Saal

    26 bis 80 €

    Konzerteinführung
    19.15 Uhr

    Abo G: Konzerte mit den Berliner Philharmonikern


    Großer Saal

    26 bis 80 €

    Konzerteinführung
    19.15 Uhr

    Abo H: Konzerte mit den Berliner Philharmonikern


    Großer Saal

    26 bis 80 €

    Konzerteinführung
    18.15 Uhr

    Abo K: Konzerte mit den Berliner Philharmonikern

    Über die Inszenierung
    Video

    Regisseur Côme de Bellescize und Sprecher Christian Gonon erzählen in diesem Video, was Sie bei der Inszenierung des Oratoriums erwartet, und warum der Kinderchor der Vokalhelden dabei eine besondere Rolle spielt.


    Bauernmädchen mit Charisma
    Die historische Jeanne d’Arc

    König, vor einer Burg stehend, empfängt Reiterin in Ritterrüstung
    Johanna von Orléans vor der Burg von Chinon, Bildteppich, 15. Jahrhundert | Bild: akg-images / Erich Lessing

    Sie ist Frankreichs Nationalheilige: Jeanne d’Arc, das Bauernmädchen aus Lothringen, gilt als entscheidende Protagonistin im Hundertjährigen Krieg zwischen England und Frankreich. Sie empfand sich als Gottgesandte, ihr Einsatz wendete das Kriegsglück zugunsten Frankreichs, trotzdem endete sie auf dem Scheiterhaufen.


    Biografien

    Alan Gilbert

    »Orchester«, sagt Alan Gilbert, »sollten die Symphonien von Beethoven, Brahms und Bruckner spielen. Aber wir müssen auch andere Genres und Stile ausloten und die Komponisten von heute motivieren, weiterzuarbeiten.« Schließlich versuchten die Klangkörper weltweit, »Musik zu Menschen zu bringen, denen sie noch unbekannt ist.« Alan Gilbert, der von 2009 bis 2017 das New York Philharmonic als Musikdirektor leitete, ist Chefdirigent des NDR Elbphilharmonie Orchesters und Musikdirektor der Königlichen Oper in Stockholm. 

    Der gebürtige New Yorker genießt in der internationalen Musikwelt einen herausragenden Ruf als leidenschaftlicher Interpret eines breiten Repertoires vom Barockzeitalter bis in die Gegenwart. Als gefragter Gastdirigent ist er regelmäßig mit international führenden Orchestern zu erleben und dirigierte unter anderem Opernproduktionen an der Metropolitan Opera New York, an der Mailänder Scala, am Opernhaus Zürich sowie an der Semperoper in Dresden. Gilbert ist Ehrendirigent des Royal Stockholm Philharmonic Orchestra, Erster Gastdirigent des Tokyo Metropolitan Symphony Orchestra und Gründer der Organisation Musicians for Unity, die sich unter Führung der Vereinten Nationen für Frieden, Entwicklung und Menschenrechte einsetzt. Er wurde mit vielen internationalen Auszeichnungen geehrt, dazu gehört der Ditson Conductor’s Award der Columbia University in New York als Würdigung seines Engagements für die Werke amerikanischer Komponisten und für zeitgenössische Musik. 

    Marion Cotillard

    Sie hat die Gabe, mit »wenig Mimik ganz große Geschichten zu erzählen« (Stern) und lässt dabei die »verführerische Aura der alten Filmdiven im modernen Kino wieder aufleben« (Süddeutsche Zeitung): Mit über 90 Filmen ist Marion Cotillard eine der erfolgreichsten französischen Schauspielerinnen – und sie hat es zudem nach Hollywood geschafft. 

    Christopher Nolan besetzte sie in seinem Science Fiction Inception neben Leonardo DiCaprio sowie in The Dark Knight Rises, dem Abschluss seiner Batman-Trilogie; Woody Allen gab ihr die Rolle als Künstlermuse in seiner romantischen Komödie Midnight in Paris; zusammen mit Brad Pitt war sie unter der Regie von Oscarpreisträger Robert Zemeckis im Thriller Allied auf der Leinwand zu sehen. Marion Cotillard, die in eine französische Schauspielerfamilie hineingeboren wurde und bereits mit 17 Jahren zum ersten Mal in einer Folge der TV-Serie Highlander vor der Kamera stand, absolvierte ihre Ausbildung am Conservatoire d’Art Dramatique in Orléans. Ihren Durchbruch in Frankreich hatte sie mit der Taxi-Trilogie des Regisseurs Luc Besson. Mit der Hauptrolle in Olivier Dahans Melodram La vie en rose über das Leben der Chanson-Ikone Edith Piaf stieg sie zu einer der bedeutendsten Schauspielerinnen Frankreichs auf. Sie gewann zahlreiche Preise wie den Golden Globe, den British Academy Film Award, den César sowie einen Oscar als beste Hauptdarstellerin in La vie en rose.

    Éric Génovèse 

    Éric Génovèse entdeckte als Neunjähriger das Theater für sich. Später absolvierte er ein Schauspielstudium am Conservatoire national supérieur d’art dramatique de Paris in den Klassen von Pierre Vial, Madeleine Marion, Jean-Pierre Vincent und Viviane Théophilidès. 

    1993 wurde er Mitglied der Comédie-Française, wo er bald prominente Rollen spielte – in hochgelobten Produktionen von Regisseuren wie Youssef Chahine, Jorge Lavelli, Georges Lavaudant und Robert Wilson. An der der Comédie-Française war Éric Génovèse in vielen Klassikern von William Shakespeare, Jean Racine, Molière und Pierre Corneille zu erleben. Er widmet sich aber auch dem Repertoire des 20. und 21. Jahrhunderts, etwa in Stücken von Eugène Ionesco, Berthold Brecht und Marguerite Duras. Außerdem wirkt er immer wieder als Sprecher in Musiktheater-Produktionen mit, etwa in Les Troyens und Béatrice et Bénédict von Hector Berlioz, Le Martyre de Saint-Sébastien von Claude Debussy, Le Roi David und Jeanne d’Arc au bûcher von Arthur Honegger oder Der Karneval der Tiere von Camille Saint-Saëns. Éric Génovèse arbeitet auch als Theater- und Opernregisseur – zuletzt mit Inszenierungen von Verdis Rigoletto in Bordeaux, Mozarts Cosí fan tutte am Théâtre des Champs-Elysées in Paris und Donizettis Anna Bolena an der Wiener Staatsoper: »Die Oper«, sagt er, »gehört zu meinen großen Leidenschaften.«

    Christian Gonon

    Vom Theater hat Christian Gonon bereits während seiner Kindheit geträumt – seine Mutter versorgte ihn regelmäßig mit Aufnahmen des Théâtre National Populaire und der Comédie-Française: »Stundenlang hörte ich die Stimmen von Jean Vilar, Gérard Philippe, Maria Casares, Robert Hirsch, Jacques Charron …«. 

    Im Alter von 18 Jahren wurde er an der École D’art Dramatique Jean Périmony in Paris aufgenommen, mit 21 wechselte er an die École Nationale Supérieure des Arts et Techniques du Théâtre. Bevor Christian Gonon Mitglied der Comédie-Française wurde, begeisterte er Publikum und Presse als Graf de Guiche in Edmond Rostands Cyrano de Bergerac in der Regie von Jérôme Savary, als d’Artagnan in Die drei Musketiere von Jean-Louis Martin Barbaz und als de Lacroix in Georg Büchners Dantons. Auch in Kino und Fernsehen ist Christian Gonons erfolgreich – unter anderem in der Hauptrolle von Sébastien Gabriels Film Et si je parle, in Les hommes sont des rêves (Regie: Guillaume Georget) sowie in einer Reihe von Kurzfilmen wie Memento von Jean-Max Peteau, der 1993 beim Avoriaz Festival mit dem Grand Prix und beim Clermont-Ferrand Festival mit dem Audience Award ausgezeichnet wurde. Dem französischen Kinopublikum ist der Schauspieler und Sprecher auch als Stimme von Colin Firth und Christoph Waltz bekannt.