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Bruckners Sechste Symphonie gehörte lange zu den unterschätzten Werken des Komponisten. Das liege daran, so Sir Simon Rattle, dass sie die gängigen Erwartungen an eine Bruckner-Symphonie nicht erfülle. Sie ist kürzer, transparenter und weniger pathetisch als gewohnt, »ein Stück voller Humor und Wagemut«. Bruckner selbst scheint das so gesehen zu haben, denn launig meinte er, die Sechste sei seine »keckste«. Zur Eröffnung des Programms dirigiert Simon Rattle die Uraufführung eines Hornkonzerts, das Jörg Widmann, Composer in Residence der Saison, für unseren Solohornisten Stefan Dohr geschrieben hat.
Besetzung
Berliner Philharmoniker
Sir Simon Rattle Dirigent
Stefan Dohr Horn
Programm
Jörg Widmann
Konzert für Horn und Orchester (Uraufführung). Kompositionsauftrag der Stiftung Berliner Philharmoniker
Stefan Dohr Horn
Pause
Anton Bruckner
Symphonie Nr. 6 A-Dur
Großer Saal
37 bis 103 €
Konzerteinführung
19.15 Uhr
Abo C: Konzerte mit den Berliner Philharmonikern
Großer Saal
37 bis 103 €
Konzerteinführung
19.15 Uhr
Abo B: Konzerte mit den Berliner Philharmonikern
Großer Saal
37 bis 103 €
Konzerteinführung
18.15 Uhr
Abo I: Konzerte mit den Berliner Philharmonikern
»Zumindest am Anfang könnte das Stück auch heißen ›Es werde Klang‹,« verrät Jörg Widmann über die das Hornkonzert, das er für Solohornist Stefan Dohr geschrieben hat und das diese Woche in der Philharmonie Berlin unter der Leitung von Sir Simon Rattle uraufgeführt wird. Im Video erzählen Widmann und Dohr mehr zur Entstehungsgeschichte der Komposition.
Anton Bruckner, ein frommer Mann aus einfachen Verhältnissen vom Land, blieb zeitlebens ein Außenseiter in der feinen Gesellschaft Wiens. Die vielen Anekdoten über sein seltsames Verhalten erschweren eine objektive Beurteilung seines Charakters. Wer war Bruckner und was trieb ihn an? Eine Spurensuche.
Von frühester Kindheit an war Simon Rattle von Musik besessen. Mit vier Jahren fing er an, Schlagzeug zu lernen, später kamen Klavier und Geige hinzu, im Alter von 16 Jahren studierte er bereits an der Royal Academy of Music in London. Seine Zusammenarbeit mit dem City of Birmingham Symphony Orchestra – zunächst als Erster Dirigent und künstlerischer Berater, dann als Musikdirektor – machten den gebürtigen Liverpooler berühmt. Bei seinem Debüt bei den Berliner Philharmonikern 1987 überzeugte er durch einen energiegeladenen Dirigierstil, seine bedingungslose Begeisterung für die Musik und seine künstlerischen Visionen. 2002 wurde er Chefdirigent des Orchesters.
In seiner 16-jährigen Amtszeit stellte er mit den Musikerinnen und Musikern viele Weichen für die Zukunft: das Education-Programm, die Digital Concert Hall und ein eigenes Label wurden gegründet, das Repertoire des Orchesters wuchs beträchtlich um neue Werke. Zu den künstlerischen Höhepunkten der Zusammenarbeit zählen neben symphonischen Zyklen von Sibelius, Mahler, Brahms, Schumann und Beethoven von Peter Sellars inszenierte Aufführungen von Bachs Matthäus- und Johannes-Passion sowie die Einführung von Late Night-Konzerten. Auch nach dem Ende seiner Amtszeit bleibt Sir Simon Rattle – von 2017 bis 2023 Musikdirektor des London Symphony Orchestra und seit 2023/24 Chefdirigent von Chor und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks – den Berliner Philharmonikern eng verbunden.
Stefan Dohr verfügt ebenso über einen »talweit schallenden Donnerton« (Berliner Zeitung) wie über ein wunderbar »zartes Piano, das wie von Ferne tönt« (Badische Zeitung). Als gefeierter Solist, Kammermusiker und Solohornist der Berliner Philharmoniker ist er eine feste Größe der internationalen Horn-Szene. Im Orchester kommt ihm eine besondere Aufgabe zu. Denn einerseits ist er als Solohornist nach eigenen Worten »quasi Vermittler zwischen den Instrumentengruppen, andererseits zum Beispiel in Mahler- oder Bruckner-Symphonien Solist«.
Neben dem klassischen und romantischen Repertoire liebt Stefan Dohr die zeitgenössische Musik. Seine Virtuosität und Entdeckungslust inspirierte immer wieder Komponisten dazu, Werke für ihn zu schreiben und dabei die Möglichkeiten des Horns neu auszuloten. Auch mit den Berliner Philharmonikern hat er mehrfach an Uraufführungen mitgewirkt, zuletzt mit Toshio Hosokawas Moment of Blossoming und dem Hornkonzert von Hans Abrahamsen. Der gebürtige Münsteraner, der in Essen und Köln studierte, war Solohornist im Frankfurter Opern- und Museumsorchester, im Orchestre Philharmonique de Nice und beim Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, ehe er 1993 zu den Berliner Philharmonikern kam. Neben seiner Lehrtätigkeit an der Karajan-Akademie unterrichtete er an der Sibelius Akademie Helsinki, an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin sowie am Royal College of Music in London.
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