Das Foyer der Philharmonie Berlin während der Biennale | Bild: Lena Laine

Vom 13. Februar bis 1. März 2025 hat die Stiftung Berliner Philharmoniker gemeinsam mit Kooperationspartnern aus den Bereichen Musik, Kunst, Wissenschaft und Religion im Rahmen ihrer dritten Biennale zum Thema Paradise Lost? – Von der Bedrohung der Natur über 30.000 Besucherinnen und Besucher aller Altersklassen erreicht.

Andrea Zietzschmann, Intendantin der Stiftung Berliner Philharmoniker: »Wir haben eine fantastische Bandbreite an Konzerten und Veranstaltungen erlebt und freuen uns sehr über den großen Zuspruch des Publikums. Ich hoffe, dass unsere Biennale eine Inspiration dafür geboten hat, eines der wichtigsten Themen unserer Zeit, die Bedeutung und Bedrohung der Natur aus verschiedensten Perspektiven zu reflektieren. Insgesamt war es ein stimmiges Festival mit wunderbaren Kooperationspartnerschaften am Kulturforum und darüber hinaus, das einmal mehr gezeigt hat, wie wichtig der Erhalt und die Förderung der vielfältigen Berliner Kulturlandschaft ist.«

Gefeierte Debüts

Das musikalische Zentrum dieser dritten Biennale der Berliner Philharmoniker waren drei Orchesterprogramme. Unter der Leitung von David Robertson, der für den erkrankten Chefdirigenten Kirill Petrenko eingesprungen ist, gab es, neben der »Pastorale« von Ludwig van Beethoven, die deutsche Erstaufführung von Miroslav Srnkas Superorganisms. Beim Debüt der amerikanischen Dirigentin Marin Alsop gab es zwei Premieren: die Uraufführung von Day Night Day von Outi Tarkiainen sowie die deutsche Erstaufführung von Brett Deans Fire Music. Ein Doppeldebüt feierten die finnisch-ukrainische Dirigentin Dalia Stasevska und der französische Pianist Jean-Frédéric Neuburger, das La Mer von Claude Debussy mit nordischen Kompositionen verbunden hat. Alle drei Konzertprogramme können neben einer thematisch kuratierten Playlist in der Digital Concert Hall der Berliner Philharmoniker nacherlebt werden.

Musik und Wissenschaft

Wie sich klassische Musik und Wissenschaft unterhaltsam miteinander verbinden lassen, zeigten zwei besondere Gesprächskonzerte. Im Sauriersaal des Museums für Naturkunde Berlin spielten der Kontrabassist Martin Heinze und der Kontrafagottist Václav Vonášek, beide Mitglieder der Berliner Philharmoniker, Musik für diese außergewöhnliche Besetzung. Dazu erzählte das Wissenschaftlerpaar Katharina und Parm von Oheimb von ihren Forschungen zu Schnecken auf Berliner Friedhöfen und in Nord-Vietnam, die quasi ein Frühwarnsystem für das Artensterben bieten. Im Kammermusiksaal der Philharmonie Berlin wurde Tipping Points – 14 Arten den Klimawandel zu beschreiben von Mitgliedern der Berliner Philharmoniker und Gästen unter der Leitung des Komponisten Gregor Mayrhofer uraufgeführt. In die 14 Tipping Points war, neben Werken von Eisler, Messiaen und Liszt, ein Vortrag des Physikers und Wissenschaftsjournalisten Harald Lesch eingewoben.

Ebenfalls im Licht der Wissenschaft fand der Diskurs in der Philharmonie Berlin statt. Die Meeresbiologin Antje Boetius und der Soziologe Steffen Mau diskutierten, ob der Klimawandel von der politischen Agenda verschwunden ist und was man dagegen tun kann. Wie Literatinnen und Literaten teilweise bereits im 18. Jahrhundert die Auswirkungen des Menschen auf die Natur beschrieben haben war im Rahmen einer Lesung mit Iris Berben in der Staatsbibliothek Berlin zu erfahren.

Education-Programm

Das Education-Programm der Berliner Philharmoniker beteiligte sich mit einem Familienkonzert in der Philharmonie Berlin sowie der Uraufführungsperformance von Alexander Schuberts Terminal Infinity im Radialsystem. Beide Konzerte wurden als Schulkonzert wiederholt. Das Projekt im Radialsystem wurde mit Unterstützung der Ernst-von-Siemens-Stiftung ermöglicht.

Weitere Höhepunkte waren Late-Night-Konzerte in der St. Matthäus-Kirche und der Neuen Nationalgalerie, Konzerte des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin, des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin und des Freiburger Barockorchesters in der Philharmonie Berlin, ergänzt um Filmvorführungen und Ausstellungen zum Thema.