Geigerin Vilde Frang
Vilde Frang | Bild: Marco Borggreve

Auf Anraten ihres medizinischen Teams hat Hilary Hahn ihre Mitwirkung an den Konzerten mit den Berliner Philharmonikern und Kirill Petrenko in Washington, New York und Ann Arbor absagen müssen. Nach einer langen, krankheitsbedingten Pause muss sie weiterhin auf anstrengende Auftritte und Reisen verzichten. 

Der Solo-Part in Erich Wolfgang Korngolds Konzert für Violine und Orchester D-Dur op. 35 wird stattdessen von Vilde Frang und Benjamin Beilman übernommen. Am 15. November im John F. Kennedy Center in Washington, präsentiert von Washington Performing Arts, sowie am 23. November im Hill Auditorium in der Universitätsstadt Ann Arbor in Michigan tritt Benjamin Beilman als Solist auf. Der amerikanische Geiger gibt damit sein Debüt bei den Berliner Philharmonikern. Die Konzerte am 17. und 19. November in der New Yorker Carnegie Hall übernimmt Vilde Frang, die für ihre Interpretation des Korngold-Konzerts jüngst in der Philharmonie Berlin gefeiert wurde. 

Die Berliner Philharmoniker und Kirill Petrenko sind Vilde Frang und Benjamin Beilman sehr dankbar, dass sie so kurzfristig einspringen können und wünschen Hilary Hahn für Ihre weitere Genesung alles Gute. Das Konzertprogramm der Tournee bleibt unverändert. 

Der Geiger Benjamin Beilman wird als einer der herausragenden Künstler seiner Generation gefeiert. Er ist bekannt für seine leidenschaftlichen Auftritte und seinen unverwechselbaren Ton, der von der New York Times als »kraftvoll, mit einem Hauch von Gewalt« gelobt wurde. Le Monde bezeichnete ihn als »außergewöhnlicher Künstler«.

In der Saison 2024/25 kehrt Beilman zum Chicago Symphony, Cincinnati Symphony und Antwerpen Symphony zurück und debütiert beim Belgischen Nationalorchester und dem Tokyo Metropolitan Symphony Orchestra. Außerdem wird er mit dem Pianisten Steven Osborne auf Tournee durch die USA gehen. In der vergangenen Saison gab er sein Debüt beim Chicago Symphony Orchestra unter Semyon Bychkov, unternahm eine sechswöchige Europatournee mit Auftritten in Wien und Stuttgart und kehrte zum London Chamber Orchestra zurück.

Beilman ist mit bedeutenden Orchestern wie dem Philadelphia Orchestra, den Rotterdamer Philharmonikern und dem Tonhalle-Orchester Zürich aufgetreten und ist Mitglied der Fakultät des Curtis Institute of Music. Er widmet sich der zeitgenössischen Musik, unter anderem mit neuen Werken von Frederic Rzewski, Gabriella Smith und Jennifer Higdon. Beilman spielt auf der Guarneri del Gesù »Ysaÿe« von 1740, einer Leihgabe der Nippon Music Foundation.

Vilde Frang ist »technisch mit allen Wassern gewaschen, blitzsauber in der Intonation und absolut höhensicher« (BR Klassik) – im britischen Klassikmagazin The Strad wurde sie aufgrund ihrer Musikalität und außergewöhnlichen Lyrik als »originellste« unter den Geigerinnen und Geigern der jüngeren Generation gefeiert. Die norwegische Musikerin, deren Ton fokussiert, nobel und samtig klingt, begann ihre Solokarriere im Alter von zwölf Jahren. Damals wurde sie von Mariss Jansons eingeladen, mit dem Philharmonischen Orchester Oslo unter seiner Leitung ihr Debüt zu geben. 2012 wurde sie mit dem Credit Suisse Young Artist Award ausgezeichnet und trat anschließend mit den von Bernard Haitink dirigierten Wiener Philharmonikern beim Lucerne Festival auf. 

Ihr viel beachteter Einstand bei den Berliner Philharmonikern im Jahr 2016 beim Europakonzert im norwegischen Røros war eine weitere wichtige Etappe in Vilde Frangs Karriere – bereits im nächsten Jahr debütierte sie in den Konzerten des Orchesters in der Philharmonie Berlin. Studiert hat Vilde Frang am Barratt Due Musikkinstitutt in ihrer Geburtsstadt Oslo sowie bei Kolja Blacher an der Musikhochschule Hamburg und bei Ana Chumachenco an der Kronberg Academy. Zudem war sie Stipendiatin der Anne-Sophie Mutter Stiftung. Die Gewinnerin des Borletti-Buitoni Trust Fellowship gastiert bei den renommiertesten Orchestern und Festivals weltweit und ist seit 2020 künstlerisches Vorstandsmitglied des Oslo Chamber Music Festival.