In der Spielzeit 2024/25 führen wir unseren Schwerpunkt anlässlich Schönbergs 150. Geburtstag, am 13. September 2024, fort. Lahav Shani wird Schönbergs Symphonische Dichtung Pelleas und Melisande dirigieren, während Daniel Harding die Fünf Orchesterstücke mit den Berliner Philharmonikern aufführen wird. Die Musikerinnen und Musiker der Karajan-Akademie präsentieren ein Kammermukalisches Werk von Schönberg: das Notturno für Solo-Violine, Harfe und Streicher.
Es ist nicht ganz so gekommen, wie Arnold Schönberg es sich gewünscht hatte: »dass man mich für eine bessere Art von Tschaikowsky hält« und »meine Melodien kennt und nachpfeift«. Aber Angst haben muss vor dem einstigen Bürgerschreck, der 1911 in Berlin als »Gaukler und Humbugmacher« attackiert wurde, heute auch niemand mehr. Und dass Schönberg schon zu Lebzeiten einer der einflussreichsten Protagonisten der Musikgeschichte gewesen ist, lässt sich ohnehin nicht bestreiten. Sein Status als messerscharfer Denker, als gesuchter Lehrer, als Schöpfer kühner kompositorischer Neuordnungen ist längst anerkannt. Gemessen an Schönbergs Bedeutung wird seine Musik jedoch immer noch zu wenig gespielt.
Als der junge Schönberg seine Laufbahn als Bankangestellter an den Nagel hängte und sich zum Entsetzen seiner Familie für die Musik entschied, konnte niemand die Folgen voraussehen. Von seiner Geburtsstadt Wien führte ihn 1901 ein erster Job nach Berlin, zu Ernst von Wolzogens Kabarett Überbrettl. Der Berliner Kapellmeister Richard Strauss lobte die »Sachen« des jungen Kollegen, die, »wenn auch noch überladen, doch von großem Können u. Begabung zeugen«. Das »Überladene« sollte Schönberg bald abstreifen. Als er sich 1911 zum zweiten Mal in Berlin niederließ, hatte er bereits ein neues ästhetisches Programm im Gepäck: »Ich strebe an: vollständige Befreiung von allen Formen, von allen Symbolen, des Zusammenhangs und der Logik. Also: weg von der ›motivischen‹ Arbeit. Weg von der Harmonie, als Cement oder Baustein einer Architektur.«
Schönbergs dritter Aufenthalt in Berlin begann vielversprechend: Er leitete als Professor eine Meisterklasse an der Akademie der Künste, und seine Variationen für Orchester op. 31 wurden 1928 von den Berliner Philharmonikern unter Wilhelm Furtwängler uraufgeführt. Doch fünf Jahre später jagten ihn die Nazis aus dem Amt. Im Exodus der jüdischen Intellektuellen verließ Schönberg Deutschland als einer der Ersten und emigrierte in die USA. Dort blieb er ein unbequemer, respektvoll bestaunter Außenseiter.
Im Rahmen des aktuellen Themenschwerpunkts zum 150. Geburtstag kann man Schönbergs Aufbruch in die Moderne nun nacherleben. Konzerte der Berliner Philharmoniker, Kammerkonzerte und Hintergrundgeschichten zeigen die Vielseitigkeit dieses Künstlers, dessen »Hingabe an das Unbedingte«, wie es Franz Werfel formulierte, unvermindert fasziniert.
Großer Saal
Berliner Philharmoniker
Daniel Harding Dirigent
Damen des Rundfunkchors Berlin
Martina Batič Choreinstudierung
Werke von
Brett Dean, Arnold Schönberg und Gustav Holst
Brett Dean
Komarovʼs Fall
Arnold Schönberg
Fünf Orchesterstücke op. 16
Pause
Gustav Holst
Die Planeten
Damen des Rundfunkchors Berlin, Martina Batič Choreinstudierung
Großer Saal
Berliner Philharmoniker
Daniel Harding Dirigent
Damen des Rundfunkchors Berlin
Martina Batič Choreinstudierung
Werke von
Brett Dean, Arnold Schönberg und Gustav Holst
Brett Dean
Komarovʼs Fall
Arnold Schönberg
Fünf Orchesterstücke op. 16
Pause
Gustav Holst
Die Planeten
Damen des Rundfunkchors Berlin, Martina Batič Choreinstudierung