Novelletten, Moments musicaux, Abrabeske – in der Romantik entstand eine Fülle von kleinen Klavierwerken mit poetischen Namen, sogenannte »Charakterstücke«. Sie boten einen erfrischenden Kontrast zu den klassischen Gattungen wie Sonate, Fuge oder Etüde, die sich strengeren Formen oder technischen Herausforderungen widmen. In den Charakterstücken geht es vor allem um eines: bestimmte Stimmungen, Szenen oder Emotionen einzufangen.
Im Unterschied zur Programmmusik gibt es keine illustrative Übertragung von äußeren Erscheinungen auf die Musik, kein Vogelgezwitscher, kein rauschender Bach, keine Gewitterszene. Die seelische Befindlichkeit wird in der Musik manifestiert. Robert Schumann brachte es nach der Komposition seiner Novelletten für seine geliebte Clara auf den Punkt: »Meine Musik kommt mir jetzt selbst so wunderbar verschlungen vor, bei aller Einfachheit, so sprachvoll aus dem Herzen«.
Nahezu alle großen Komponisten schrieben Charakterstücke, die wohl bekanntesten von ihnen sind Schumanns Kinderszenen mit der innigen »Träumerei«, Frédéric Chopins Nocturnes oder Felix Mendelssohn Bartholdys Lieder ohne Worte. Diese Werke bezaubern durch Gesanglichkeit und Poesie. Trotz ihrer knappen Form und ihrer Natürlichkeit sind sie musikalisch reich und technisch anspruchsvoll gestaltet. Sie dienen also nicht nur dem Ausdruck individueller Gefühle, sondern auch der Virtuosität und dem künstlerischen Feingefühl des Pianisten.
Was ist eine Mazurka?
Was der Wiener Walzer für Österreich ist die Mazurka für Polen: Ein Tanz, der untrennbar mit der Identität der Nation verbunden ist.
Was ist ein Impromptu?
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Was ist eine Klaviersonate?
Wer Klavier spielt – egal, ob Profi oder Laie – kommt an ihr nicht vorbei: die Klaviersonate. Doch was genau macht sie aus?