Arnold Schönberg, einer der bedeutendsten Komponisten des 20. Jahrhunderts, hinterließ ein Schaffen innovativer Vielseitigkeit. Seine wegweisende Methode der Komposition »mit zwölf nur aufeinander bezogenen Tönen« revolutionierte westliche Kompositionstechniken. Neben seiner musikalischen Genialität war Schönberg auch Maler, Erfinder und Theoretiker, der sich in seinen Schriften mit Musik, Politik und Zeitgeschehen auseinandersetzte.
Im Rahmen unseres Schönberg-Schwerpunkts in dieser Saison, lädt eine Ausstellung im Foyer der Philharmonie ein, die künstlerischen und privaten Stationen in Schönbergs Leben und seine unbekannten Seiten zu entdecken.
Schönberg war jemand, der die Dinge nicht lassen konnte, wie sie waren. Unermüdlich griff er ordnend ein, wann immer er Verbesserungsbedarf sah, nicht nur in der Musik, sondern auf allen möglichen Gebieten. So gehen unter anderem die Erfindung einer Tennisschrift, ein Bibliotheksstuhl, eine Noten-Schreibmaschine und ein Schachspiel für vier Parteien auf sein Konto.
Arnold Schönbergs bildnerisches Werk umfasst Porträts, Landschaften und Visionen, die vom Blick und Anblick des Menschen handeln. »Ich konnte meine Gefühle oder Emotionen nie besonders gut in Worte fassen. Ich weiß nicht, ob das die Ursache dafür ist, dass ich das eben mit Musik und Malerei zu tun versucht habe. Oder umgekehrt: Da ich über diese Ausdrucksmittel verfügte, konnte ich auf Worte verzichten.«
Schönberg war Autodidakt. Seine Bilder beeindruckten bereits Zeitgenossen wie Oskar Kokoschka, Franz Marc oder Wassily Kandinsky, der ihn zum Mitglied des »Blauen Reiter« machte.
Im September 1911 bezog Arnold Schönberg mit seiner Familie eine Wohnung im ehemaligen Atelier des Bildhauers Ferdinand Lepcke in Zehlendorf. Sie lebten dort bis Mai 1913. In dieser Zeit arbeitete der Komponist an der Reinschrift der Gurre-Lieder, der Herzgewächse op. 20 und des Pierrot lunaire op. 21.
Am 1. Oktober 1925 wurde Schönberg als Leiter einer Meisterklasse für Komposition an die Preußische Akademie der Künste berufen. Unterkunft fand er in der Pension Bavaria in Charlottenburg. Im März 1928 zog die Familie um in die Nussbaumallee im Berliner Westend.