Als sich unser Verein 1949 gründete, gab es nur ein Ziel: den Berliner Philharmonikern im zerstörten Nachkriegs-Berlin zu einem neuen Konzertsaal zu verhelfen. Mit großem persönlichem und finanziellem Engagement trugen die Mitglieder maßgeblich zum Bau der Philharmonie von Hans Scharoun, später auch zum Bau des Kammermusiksaals bei. Heute engagieren sich die Freunde vorrangig für den Ankauf und die Finanzierung von Instrumenten. Aber auch die Verbesserung der Ausstattung der Philharmonie, insbesondere der Tontechnik, die Aufarbeitung und Darstellung der Geschichte des Orchesters und die Generalsanierung der Orgel in der Philharmonie gehören zu den Förderprojekten.
Unterstützen, fördern, helfen – die Freunde der Berliner Philharmoniker engagieren sich auf vielfältige Weise:
Nicht zuletzt stehen die Vorstände unseres Vereins der Stiftung Berliner Philharmoniker mit Rat und Tat zur Seite
Die Freunde der Berliner Philharmoniker statten die Musikerinnen und Musiker regelmäßig mit hochwertigen, teils historischen Instrumenten aus: 2020 eine neue Harfe, 2018 ein Steinway-Konzertflügel, 2016 eine Viola von Domenico Busan (Venedig 1780), 2013 eine Violine aus der Werkstatt Giovanni Battista Guadagninis (Mailand 1754), erworben vom ehemaligen Philharmoniker Axel Gerhardt, 2011 ein Heckelphon. Außerdem haben die Freunde die Sanierung der Orgel im Großen Saal bezuschusst.
Seit Juni 2020 steht an der Ost-Seite des Kammermusiksaals ein unauffälliger weißer Wagen. Öffnet man die Tür, so steht man plötzlich in einem hochmodernen Videostudio, das sechs Arbeitsplätze bietet – von der Produktionsleitung bis zur Kamera- und Partiturassistenz. Damit können nun auch Musikprojekte, Familienkonzerte und die Auftritte der Karajan-Akademie im Kammermusiksaal aufgezeichnet werden – im gleichen Bildstandard wie im Großen Saal der Philharmonie. Dank der Finanzierung durch die Freunde der Berliner Philharmoniker e. V. konnte dieses Projekt innerhalb eines Jahres realisiert werden.
Die Freunde unterstützen außerdem die Realisierung von besonderen Konzerterlebnissen, wie etwa das Antrittskonzert von Kirill Petrenko als Chefdirigent am Brandenburger Tor. Auch die Europakonzerte, die immer am 1. Mai in verschiedenen europäischen Städten stattfinden, werden von uns gefördert.
Zum Andenken an den 2014 verstorbenen Claudio Abbado stiftete der Förderverein der Berliner Philharmoniker eine Büste des Dirigenten. Die Plastik, die am 11. Oktober 2015 im Foyer der Philharmonie enthüllt wurde, ist ein Werk des Bildhauers Bertrand Freiesleben, der Abbados Kopf anhand von Bildern und Videomaterial modellierte. Der damalige Intendant Martin Hoffmann würdigte die Plastik mit folgenden Worten: »Es erfüllt uns mit großer Freude, dass mit dieser Büste ein besonderer Ort der persönlichen Erinnerung an Claudio Abbado geschaffen wird.« Ihren Platz erhielt die Abbado-Büste im Südfoyer der Philharmonie – neben den anderen verstorbenen ehemaligen Chefdirigenten des Orchesters.
Seit 1949 stehen die Freunde der Berliner Philharmoniker (ehemals Gesellschaft der Freunde der Berliner Philharmonie e. V.) dem Orchester zur Seite – begeistert, motiviert und engagiert. Nicht immer war es einfach, die angestrebten Ziele zu verwirklichen. Den Bau der Philharmonie und des Kammermusiksaals galt es, gegen viele Widerstände durchzusetzen. Die Anforderungen an den Verein änderten sich im Laufe der Zeit: Nicht Bauprojekte, sondern die unmittelbaren Bedürfnisse des Orchesters und seiner Musiker bilden das Zentrum seines Engagements. Die kleine Chronik gibt einen kurzen Überblick über die Geschichte der Freunde, von den Anfängen bis heute.
2023
Von den Freunden unterstützte Generalsanierung der Orgel im Großen Saal
2021
Die Freunde eröffnen einen eigenen YouTube-Kanal, auf dem die Gesprächsveranstaltungen und Matineen gestreamt werden. Den Auftakt bildet ein »Rendez-vous« mit dem Soloflötisten Emmanuel Pahud.
2020
Mit Beginn der Corona-Pandemie wird das kulturelle Leben nahezu stillgelegt und so bleibt auch die Berliner Philharmonie lange Zeit geschlossen. Durch die Übernahme der Kosten zur Anschaffung der Kamera- und Übertragungstechnik für den Kammermusiksaal (2017-2020) ist es auch in dieser schweren Zeit möglich, dem Publikum und unseren Mitgliedern ein vielfältiges Programm zu liefern. Das von den Freunden finanzierte mobile Videostudio für den Kammermusiksaal nimmt seinen Betrieb auf.
2019
Das Begrüßungskonzert von Kirill Petrenko am Brandenburger Tor wird finanziell unterstützt.
2018
Exklusiv für Förderer und Mäzene wird die Reihe »Rendez-vous« ins Leben gerufen: ein Treffen mit einem prominenten Mitglied der Berliner Philharmoniker. Bei der Premiere ist Konzertmeister Noah Bendix-Balgley zu Gast.
2017
Die Gesprächsreihe »Reden wir über Musik« wird begründet. Zur Premierenausgabe stellt sich die neue Intendantin des Orchesters, Andrea Zietzschmann, den Fragen von Susanne Stähr.
2015
Die Abbado-Büste von Bertrand Freiesleben, die von den Freunden gestiftet wurde, wird enthüllt und im Südfoyer der Philharmonie aufgestellt.
2014
Prof. Dr. Klaus Rauscher übernimmt das Amt des Vorsitzenden im Freundes-Vorstand.
2008
Die Gesellschaft ändert durch Beschluss der Mitgliederversammlung ihren Namen in Freunde der Berliner Philharmoniker e. V. Gleichzeitig werden drei Kategorien der Mitgliedschaft eingeführt: Mäzene, Förderer und Freunde.
2007
Nach dem Tod von Dr. Wolfgang Bühler wird Prof. Dr. Manfred Erhardt zum neuen Vorsitzenden des Vorstands gewählt.
2002
Das Berliner Philharmonische Orchester wird in die Stiftung Berliner Philharmoniker umgewandelt. Die Gesellschaft hat bei diesem Prozess tatkräftig mitgewirkt. In einer Matinee wird der neue Chefdirigent Sir Simon Rattle vorgestellt.
2000
Die Gesellschaft veröffentlicht zum ersten Mal einen Jahresbericht.
1999
Das gesamte Berliner Philharmonische Orchester wird Mitglied der Gesellschaft der Freunde der Berliner Philharmoniker e. V.
1998
Die Gesellschaft der Freunde der Berliner Philharmoniker e. V. erhält ein Kuratorium. Am 6. November verstirbt der Ehrenvorsitzende Dr. Wolfgang Stresemann.
1996
Der scheidende Philharmoniker-Intendant Dr. Ulrich Meyer-Schoellkopf gibt den Vorsitz im Freunde-Vorstand an Dr. Wolfgang Bühler ab.
1992
Im Südfoyer der Philharmonie wird die von den Freunden erworbene Büste Herbert von Karajans aufgestellt. Dr. Wolfgang Stresemann, der die Geschäfte der Berliner Philharmoniker von 1959 bis 1978 und von 1984 bis 1986 als Intendant leitete und auch den Vorstandsvorsitz im Freundeskreis innehatte, betraut seinen Nachfolger Dr. Ulrich Meyer-Schoellkopf mit beiden Ämtern. Stresemann selbst wird zum Ehrenvorsitzenden der Freunde ernannt.
1990
Claudio Abbado stellt sich den Freunden bei einer Nachmittagsveranstaltung als neuer Chefdirigent vor.
1987
Festliche Einweihung des Kammermusiksaals mit Anne-Sophie Mutter, dem Orchester und Herbert von Karajan, die Vivaldis Vier Jahreszeiten aufführen.
1982
Die Gesellschaft der Freunde der Berliner Philharmoniker e. V. stellt 1 Mio. DM für den Bau des Kammermusiksaals zur Verfügung.
1981
Nachdem der Bau des Kammermusiksaals wegen der angespannten finanziellen Situation Berlins zurückgestellt wurde, starten die Freunde die Aktion »Rettet den Kammermusiksaal« und akquirieren Spenden für die Errichtung.
1979
Die Freunde vermitteln 6 Mio. DM aus Überschüssen der Deutschen Klassenlotterie, damit die Philharmonie ihre Außenhaut und somit das bis heute gerühmte Erscheinungsbild erhält.
1969
Im Rahmen einer Sonntagsmatinee wird die Hans-von-Bülow-Büste enthüllt.
1968
Erstmals veranstalten die Freunde eine Sonntags-Matinee. Bei dieser Gelegenheit wird die Arthur-Nikisch-Büste im Südfoyer der Philharmonie aufgestellt.
1964
Der Freundesverein erhält eine neue Satzung. Ziele sind nun
1963
Die neue Philharmonie wird mit einer Aufführung von Beethovens Neunter Symphonie unter Herbert von Karajan feierlich eröffnet. Der ursprüngliche Vereinszweck ist damit erfüllt, doch die Mitgliederversammlung entscheidet, dass die Gesellschaft weiterbestehen und mit neuer Satzung versehen werden soll.
1960
Der Neubau der Philharmonie wird genehmigt, der Grundstein gelegt. Die Gesellschaft der Freunde der Berliner Philharmonie e. V. beteiligt sich an den projektierten Baukosten von 13,5 Mio. DM mit 1,5 Mio. DM.
1959
Der Senat von Berlin beschließt, den Bauplatz für die Philharmonie aus Wilmersdorf zum Kemperplatz, dem heutigen Standort des Hauses, zu verlegen. Die Freunde schließen den Vertrag mit dem Architekten Hans Scharoun.
1956
Der Senat beschließt die Errichtung eines neuen Konzertsaals mit 2.000 Plätzen. Aus dem Architekturwettbewerb für die neue Philharmonie geht Hans Scharoun als Sieger hervor. Der Bau ist zunächst an der Bundesallee in Wilmersdorf vorgesehen.
Ab 1950
Mit Lotterieaktionen und Benefizkonzerten sammelt die Gesellschaft Spenden zum Bau einer neuen Berliner Philharmonie.
1949
Am 17. Oktober wird die Gesellschaft der Freunde der Berliner Philharmonie gegründet. Ziel ist es, dem Berliner Philharmonischen Orchester, das nach der Zerstörung der alten Philharmonie im Zweiten Weltkrieg »heimatlos« geworden war, einen neuen Konzertsaal zu beschaffen.