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Herbert Blomstedt sieht in Anton Bruckner »den größten Symphoniker seit Beethoven«. Weltweit gilt der Dirigent in dieser Musik als Autorität – dank seines sicheren Gespürs für Bruckners unverwechselbare, dunkel glühende Klangsprache mit ihren gewaltigen Steigerungen. Nun widmet sich Herbert Blomstedt der letzten Symphonie des Komponisten, der hier sehr persönlich von der Welt Abschied nahm. Zuvor erleben Sie Leif Ove Andsnes als Solist in Mozarts Klavierkonzert Nr. 20. Im Schaffen des Komponisten hat das Werk eine Sonderstellung – durch seine schattenhafte Stimmung und kompromisslose Dramatik.
Besetzung
Berliner Philharmoniker
Herbert Blomstedt Dirigent
Leif Ove Andsnes Klavier
Programm
Wolfgang Amadeus Mozart
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 20 d-Moll KV 466
Pause
Anton Bruckner
Symphonie Nr. 9 d-Moll
Großer Saal
47 bis 149 €
Konzerteinführung
19.15 Uhr
Abo G: Konzerte mit den Berliner Philharmonikern
Großer Saal
47 bis 149 €
Konzerteinführung
19.15 Uhr
Abo E: Konzerte mit den Berliner Philharmonikern
Großer Saal
47 bis 149 €
Konzerteinführung
18.15 Uhr
Abo F: Konzerte mit den Berliner Philharmonikern
Für Herbert Blomstedt ist Anton Bruckner »der größte Symphoniker seit Beethoven«. In unserem Interview aus der Saison 2021/22 gibt er Einblicke in seine lebenslange Beschäftigung mit dem Komponisten. Er umreißt Bruckners geistige und klangliche Welt, die nicht zuletzt vom Blick auf die österreichischen Alpen inspiriert sei. Wir erfahren, wie man in den Symphonien Bruckners Seele begegnet und warum man bei ihrer Interpretation akustischen Weihrauch sparsam einsetzen sollte.
»Dirigent zu sein, ist ein guter Beruf, um alt zu werden, denn es ist immer eine Herausforderung – und Herausforderungen braucht man, wenn man älter wird«, sagt Herbert Blomstedt, Jahrgang 1927, den eine 48-jährige Zusammenarbeit mit den Berliner Philharmonikern verbindet. Der schwedisch-amerikanische Dirigent ist ein Künstler, der in Demut hinter das musikalische Werk zurücktritt – nobel, charmant und uneitel: »Ich sehe meinen Auftrag darin, dass die Musik möglichst viel sagt und ich möglichst wenig.« Auch wenn er ein Werk schon oft dirigiert hat, überdenkt er seine Sichtweise immer neu: »Ich mache mir viele Notizen, denn ich studiere die Partituren sehr genau, damit jede Note ihren besonderen Sinn bekommt.«
Herbert Blomstedt, der in Uppsala, New York, Darmstadt und Basel ausgebildet wurde, debütierte 1954 am Pult des Stockholmer Philharmonischen Orchesters. Im Laufe seiner Karriere war er unter anderem Chefdirigent in San Francisco, Leipzig, Kopenhagen, Stockholm und Dresden. Seine ehemaligen Orchester sowie die Wiener Philharmoniker haben ihn zum Ehrendirigenten ernannt. Noch heute dirigiert er regelmäßig jene Orchester, die er als seine »Familie« bezeichnet. Blomstedt ist davon überzeugt, dass es in musikalischen Fragen keine absolute Sicherheit geben kann: »Selbstzweifel begleiten mich immer. Selbstzweifel sind gut. Das Gegenteil, ein Zuviel an Sicherheit, ist in der Kunst tödlich.«
Wenn sich Leif Ove Andsnes, ein Pianist von »meisterhafter Eleganz«, an den Flügel setzt, »geschehen außergewöhnliche Dinge« (New York Times). Als einer der »begabtesten Musiker seiner Generation« (Wall Street Journal) begeistert er weltweit in Orchesterkonzerten und Rezitals mit souveräner Technik und geradlinigen Interpretationen, die von einem klaren, hochpoetischen und farbenreichen Spiel getragen werden: »Ich spiele ein Instrument, bei dem Hämmer die Saiten anschlagen. Wenn man es objektiv betrachtet, ist das Klavier eine Art Perkussionsinstrument – aber ein wunderbares, das man auf so viele unterschiedliche Weisen einsetzen kann.«
Der norwegische Pianist gastiert bei den führenden Orchestern und gibt Soloabende in den großen Konzertsälen der Welt wie in New York, London, Wien, Berlin, München, Amsterdam und Kopenhagen. Er ist zudem ein begeisterter Kammermusiker und Gründungsdirektor des Rosendal Chamber Music Festival in Norwegen. Bei seinen Klavierabenden geht es ihm stets um eine gelungene Mischung aus Bekanntem und Exotischem: »Mein Lehrer Jiří Hlinka hat mich sehr ermutigt, die unbekannten Gefilde des Repertoires zu erforschen. Ich staune immer wieder darüber, wie viele Meisterwerke es noch zu entdecken gibt.« Von seinen rund 50 Einspielungen, die das Repertoire von Bach bis zur Gegenwart umfassen, wurden mehr als ein Fünftel für den Grammy nominiert.
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